Semira Meier
6. Mai 2020

5 Tipps, wie Sie Ihr Homeoffice mit Kindern meistern

Das Coronavirus hat unser aller Leben innerhalb kürzester Zeit ordentlich auf den Kopf gestellt. Ein jeder von uns lebt seit Wochen mit Einschränkungen und Veränderungen, die noch vor wenigen Monaten niemand für möglich gehalten hätte. Eine dieser Veränderungen betrifft den Arbeitsort-Wechsel vom Büro ins Homeoffice. Schließe ich in diesem Zusammenhang von mir selbst auf andere, so mussten sich wahrscheinlich sehr viele an diesen neuen Umstand gewöhnen.

Doch dabei blieb es nicht – innerhalb kürzester Zeit wurden auch Schulen und Kindergärten geschlossen, was alle Eltern vor ungeahnte Herausforderungen stellte. Homeoffice ist die eine Sache, aber Homeoffice mit Kindern Zuhause? Im Job weiterhin 100 % geben und gleichzeitig die Kleinen betreuen und mit den Größeren Homeschooling betreiben? Wie soll das funktionieren? Auch wenn es keinen „Musterweg“ gibt, da jede Familie anders ist, möchte ich Ihnen mit diesem Beitrag ein paar hilfreiche Tipps an die Hand geben, wie Sie diese Situation meistern können.

1. Offener Umgang – Nehmen Sie Ihren Kindern die Angst

Als allererstes möchte ich betonen, dass die aktuelle Lage für alle, und damit auch für Ihre Kinder, absolutes Neuland ist. Nicht nur wir Erwachsene empfinden Unsicherheit und vielleicht auch Ängste bezüglich der Gesundheit, der wirtschaftlichen Situation und vielem mehr. Kinder erfahren im Moment eine Welt, in der ihr Kontakt zu Ihren Großeltern und Freunden radikal eingeschränkt ist, Freizeitparks und Spielplätze geschlossen sind, im Supermarkt und im Bus Menschen mit Masken unterwegs sind und sie von Fremden schräg angesehen werden wenn sie husten oder die Abstandsregeln nicht einhalten.

Deshalb rate ich Ihnen für den Fall, dass Sie das noch nicht explizit getan haben: Reden Sie offen mit Ihren Kindern darüber, was gerade in unserer Welt passiert und wie sie sich dabei fühlen. Kinder merken dabei auch, wenn Sie selbst Unsicherheit verspüren. Seien Sie deshalb auch ehrlich dabei. Verstecken Sie Ihre Gefühle nicht, doch bewahren Sie dabei die Rolle der Eltern.

Ganz wunderbar eignen sich dabei Beispiele wie „Es ist nie ganz einfach, wenn man nicht genau weiß was los ist oder was bald kommt. Weißt du noch, wie viel Angst du vor der Spritze beim Kinderarzt hattest? Das hat dann zwar kurz gepiekt, aber dann war es auch gleich wieder gut“. Damit gehen Sie ehrlich mit Ihren Gefühlen um, geben Ihrem Kind aber gleichzeitig die Sicherheit und auch die Hoffnung, dass bald alles besser wird.

Für die kleineren Kinder kann es außerdem eine große Hilfe sein, wenn sie einen Gegenstand – eine Art Talisman – haben, den sie fest drücken können, wenn sie zwischendurch Angst aufgrund der ungewohnten Situation bekommen. Um was für einen Gegenstand es sich dabei handelt, spielt keine Rolle. Suchen Sie diesen Talisman gemeinsam mit Ihrem Kind aus und Sie helfen ihm dabei, ein Stückchen Sicherheit zu gewinnen.

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2. Struktur ist das A und O

Um auch in der aktuellen Ausnahmesituation möglichst viel Normalität zu schaffen, ist es unheimlich wichtig, eine Struktur beizubehalten bzw. vielleicht sogar neu zu schaffen. Dafür, wie Sie das umsetzen können, möchte ich Ihnen ein paar Ideen geben.

Ein gemeinsamer Wochenplan

Setzen Sie sich mit Ihrer Familie zusammen und überlegen Sie sich gemeinsam einen Wochenplan. So können Sie die Arbeits- und Freizeiten bereits grob festlegen und Ihre Kinder wissen, wann Sie konzentriert arbeiten müssen oder wann Sie grundsätzlich für Spiele oder gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung stehen.

Sollten Sie noch kleinere Kinder haben, ist es wichtig, auch während des eigentlichen Arbeitstages zwischendurch kleinere Pausen einzulegen, um für sie da zu sein. Hier reicht es schon, sich vormittags 15 Minuten Zeit zu nehmen für ein Puzzle oder einen spaßigen Parcour im Wohnzimmer. Wissen alle Familienmitglieder darüber Bescheid, können die Kids das beispielsweise schon vorbereiten, während Sie noch konzentriert im virtuellen Meeting sind. Neben dem Aspekt, dass Ihre Kinder sich über die Zeit mit Ihnen freuen, erhalten Sie eine wertvolle Konzentrationspause und können danach wieder voll durchstarten.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie diesen Wochenplan organisieren sollen, orientieren Sie sich an dem Rhythmus des Kindergartens oder der Schule Ihrer Kinder. Zum einen kennen Ihre Kleinen diesen Rhythmus bereits und haben sich daran gewöhnt und zum anderen erleichtert es Ihnen die Planung: Wann wird gemeinsam gegessen, wann ist die beste Zeit für ein gemeinsames Spiel und wann haben Sie wieder Zeit für konzentriertes Arbeiten, weil Ihre Kinder einen Mittagsschlaf halten?

Erfragen Sie bei Ihren Kindern direkt, wie das im Kindergarten oder in der Schule gehandhabt wurde, binden Sie sie aktiv mit in die Erstellung des Wochenplans ein. So fühlen sie sich ernstgenommen und Sie werden sehen: Die hier aufgestellten Regelungen werden eher angenommen.

Arbeitsteilung

Für eine gemeinsame Struktur im neuen Alltag ist es wichtig, dass Aufgaben klar verteilt sind. Besprechen Sie deshalb, welches Familienmitglied für was verantwortlich ist. Ihre Kinder können sich beispielsweise beim Kochen, Socken sortieren, Tischdecken oder Aufräumen beteiligen. Halten Sie diese Aufgaben ebenfalls im Wochenplan fest.

Visuelle und akustische Hilfsmittel

Was bei der Umsetzung hilfreich sein kann, sind visuelle und akustische Mittel. In der Schule werden Pausen oder der Beginn einer Unterrichtsstunde mit dem Gong angekündigt. Auch Zuhause können Sie auf dieses Signal setzen, da es eine bekannte Verbindlichkeit schafft. Als Gong können Sie eine Fahrradklingel oder ein anderes akustisches Signal nehmen, was Sie zur Hand haben. Außerdem hilft es gerade kleineren Kindern, wenn eine Zeitangabe für sie greifbar ist.

Dafür können Sie ganz wunderbar eine Sanduhr benutzen: Wenn die Zeit um ist oder das Kind die Uhr x-Mal umgedreht hat und der Sand durchgelaufen ist, steht die nächste Pause an. Was das visuelle Mittel betrifft, so können Sie einen Stundenplan für alle Familienmitglieder entwerfen, der festlegt, wer wann welche Aufgabe zu tun hat, wann Pausen sind und wann Sie gemeinsam essen möchten. Gerade jüngeren Kindern hilft es, wenn Sie diesen mit Farben zur Orientierung gestalten.

3. Schaffen Sie klare Kommunikationsregeln

Ein gemeinsamer Plan ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreich strukturiertes Miteinander, wenn Sie neben der Betreuung Ihrer Kinder auch Zuhause arbeiten müssen. Da es sich aber immer noch um Kinder und nicht um Maschinen handelt, ist Ihnen wahrscheinlich bereits klar, dass Ihr Kind sich nicht immer vorbildlich daran halten wird. In den meisten Momenten stellt eine kurze Störung vermutlich kein großes Problem dar, doch sind Sie beispielsweise gerade im Call mit Ihrem Vorgesetzten, kommt eine Frage danach, wo der Radiergummi ist, eher ungelegen.

Home-Office mit Kindern in Zeiten von Corona meistern

Aus diesem Grund ist es wichtig, vorab klare Kommunikationsregeln aufzustellen. Heben Sie zum Beispiel Ihren Finger vor den Mund, können Sie gerade nicht auf Ihr Kind reagieren. Wenn Sie Ihrem Kind das erklären, schaffen Sie mehr Verständnis und Ihr Kind weiß, dass Sie ihm in ein paar Minuten weiterhelfen können.

Gerade kleineren Kindern fällt es allerdings schwer, zu verstehen, wie Mama oder Papa so lange (über 5 Minuten) mit jemandem telefonieren können. Vor allem, weil es den Gegenüber nicht auch hört oder gar sieht. Hier ist es ein super Mittel, ein Foto von Ihrer Kollegin oder eine Karikatur eines Chefs zu haben und Ihrem Kind zeigen zu können, wenn Sie gerade mit ihm oder ihr telefonieren.

Damit versteht Ihr Sohn oder Ihre Tochter besser, dass Sie sich gerade mit jemandem über etwas wichtiges unterhalten und kann dies besser zuordnen. Das Ganze können Sie natürlich auch umdrehen: Haben Sie zum Beispiel zwischendurch und ungeplant kurz Luft und möchten diese Zeit mit Ihren Kindern verbringen, diese sind aber gerade in ihr Ausmalbild vertieft, kann Ihr Kind Ihnen das ebenfalls mit den entsprechenden Zeichen signalisieren. Wenn Sie diese Zeichen vorab mit Ihren Kindern vereinbaren und sich dann auch daran halten, hat das einen unheimlich positiven Effekt: Ihre Kinder werden sich gleichberechtigt fühlen und im Nachgang auch entsprechend bereitwilliger die von Ihnen aufgestellten Regeln achten.

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4. Lassen Sie den geeigneten Rahmen entstehen

Fast alle Ratgeber zum Thema Homeoffice sprechen über die Schaffung des geeigneten Arbeitsplatzes, die richtige Kleidung etc. Da Sie das mittlerweile bestimmt schon x-Mal gehört oder gelesen haben, möchte ich Sie damit nicht weiter langweilen. Was aber oft unbeachtet bleibt, ist der Arbeitsplatz der Kinder. Ältere Kinder schaffen sich diesen ganz alleine oder sitzen wie sonst auch am Schreibtisch in ihrem Zimmer.

Doch vor allem jüngere Kinder fühlen sich besser integriert, wenn auch sie einen offiziellen Arbeitsplatz bekommen. Hier können ein altes Handy und ein selbstgebastelter Laptop aus Karton als Büromittel dienen. Natürlich sollten zusätzlich Bastelmaterialien, Stifte und Papier bereitliegen, damit Ihr Kind dort auch altersgerecht „arbeiten“ kann. Kleiner Tipp: Verzichten Sie auf Utensilien wie Glitzer, ansonsten werden Sie später eventuell mit putzen statt ausspannen beschäftigt sein.

Was Ihren Arbeitsplatz angeht, so können Sie sich auch hier auf potenzielle Störungen vorbereiten. Legen Sie ein Buch, ein Puzzle oder kleine Snacks in Reichweite, die Sie Ihrem Kind geben können, wenn eine ungeplante Unterbrechung droht. So sind auch Sie vorbereitet.

5. Der Wunsch-Stuhl

„Jeder darf sich etwas wünschen“. Mit diesem Hilfsmittel schaffen Sie etwas Schönes und damit auch noch Akzeptanz auf allen Seiten. Erklären Sie einen Stuhl zum „Wunsch-Stuhl“, auf dem sich jedes Familienmitglied in vorher festgelegten Zeitabständen etwas wünschen darf. Dafür muss es natürlich die Regel geben, dass der Wunsch innerhalb der aktuell geltenden Corona-Maßnahmen umsetzbar ist (ein Schwimmbad-Besuch oder ein Tag im Freizeitpark können dabei leider nicht als Wünsche gelten).

Dafür können sich Kinder aber beispielsweise ein bestimmtes Mittagessen oder ein ganz konkretes gemeinsames Spiel für die Pausenzeit wünschen. Genau wie Ihre Kinder, sind aber auch Sie mal am Zug. Und wenn Ihr Wunsch dann zum Beispiel eine gewisse ruhige und ungestörte Zeit am Schreibtisch ist, dann werden Ihre Kinder Ihnen diese Zeit geben – denn sie durften sich ebenfalls etwas wünschen.

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Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Wie eingangs gesagt: Wenn es um Menschen geht und damit auch um Familien, gibt es kein Patent-Rezept, wie ein ideales Miteinander auszusehen hat oder wie Sie dieses erreichen können. Die aktuelle Corona-Situation stellt uns aber alle vor ungeahnte Herausforderungen und deshalb hoffe, ich, dass ich Ihnen mit diesem Beitrag zumindest ein paar Ideen mitgeben konnte, die Ihnen das Homeoffice mit Ihren Kindern Zuhause erleichtern. In diesem Sinne: Weiterhin viel Erfolg und bleiben Sie gesund!



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